Hannes Schmid, El Matador (1999/2012) | Mikhail Romadin, Beauties (I), Öl auf Leinwand, Diptych (2000)

On the Move

Hannes Schmid
Mikhail Romadin

Vernissage am 28. Dezember @ 18 bis 20 Uhr (Donnerstag)
Ausstellung vom 21. Dezember 2023 - 15. März 2024

Für die neue Wintersaison freut sich Studio Naegeli, Werke von zwei grossen Künstlern zu präsentieren, Hannes Schmid (1946) und Mikhail Romadin (1940-2012)

Preview (21 - 23. Dezember)

Wir laden Sie ein, einen Blick in die Vergangenheit zu werfen und bisher ungesehene Kunstwerke der beiden Künstler zu entdecken. Gezeigt werden einzelne Exemplare von Vintage Prints und Polaroids von Hannes Schmid aus den Jahren 1990 bis 1999 sowie Unikate seiner ikonischen Cowboy-Serie "American Myth". Mikhail Romadins Archivarbeiten wie Skizzen und Originale seiner berühmten Buchillustrationen werden zum ersten Mal ausgestellt.

Winterausstellung (28. Dezember - 15. März)

Nach den weihnachtlichen Preview-Tagen zeigen wir, wie Schmids "American Myth" Cowboys langsam und gentlemanlike den weiblichen Helden von heute weichen, und die "Poets" aus Romadins Leinwänden treten in einen gleichberechtigten Dialog mit seinen "Beauties" aus dem Jahr 2000.

Die Ausstellung zeigt Hannes Schmids Fotografien aus den Serien "Missing Marylin", "El Matador" sowie Aufnahmen von seinen faszinierenden Reisen von Bolivien bis in die Mongolei, Mikhail Romadins zwei ikonische Diptychen "The Beauties" und "The Artists", seine Aquarelle aus Indien, Nepal und den USA sowie Buchillustrationen, die das Bekenntnis zur ewigen Fortbewegung unterstreichen.

Hannes Schmid und Mikhail Romadin teilen beide ihr Interesse an visueller Anthropologie. Nach den Prinzipien der "teilnehmenden Beobachtung" steht hinter jedem Kunstwerk eine eigene Geschichte, die die Künstler mit ihren Protagonisten erleben. "Es genügte mir nicht, eine Geschichte nur zu erleben, ich musste sie auch leben", sagt Hannes Schmid. Mikhail Romadin wandte eine ähnliche Methode an, er malte meist vor Ort und lebte und illustrierte gleichzeitig den gegenwärtigen Moment.

So werden auch Schmids inszenierte Fotografien und Romadins Gemälde, in denen die Grenzen zwischen Fiktion und Realität verschwimmen, zur Dokumentation einer authentischen kulturellen Erfahrung. Dieser inszenierte narrativ-konzeptionelle Ansatz Schmids steht ganz im Zeichen des postmodernen Diskurses über die Authentizität des Fakes und die Originalität der Kopie (Matthias Frehner). Die Detaildichte in Romadins Werk ist beeindruckend, und der Betrachter wird dazu verleitet, jedes Stück einzeln zu betrachten, aber dieser Realismus ist auch trügerisch. Romadin erreicht dies mit einer filmischen Herangehensweise, indem er Nahaufnahmen, ausdrucksstarke Blickwinkel und die Illusion einer filmischen Kompositionsdynamik einsetzt.

Andrej Tarkowskij über Michail Romadin: "Seine (Michail Romadins) schöpferischen Prinzipien verstellen uns nicht den Blick auf die einfachen und entscheidenden Verbindungen zur Realität. Sie sind jedoch nicht so fiktiv, dass wir in diesen Prinzipien nicht eine Tendenz zu einer fruchtbaren emotionalen Dynamik erkennen könnten, die in seinen kreativen Prozess einfliesst".

Matthias Frehner, Kurator der Einzelausstellung von Hannes Schmid im Kunstmuseum Bern, schreibt: "Wenn er (Hannes Schmid) als Fotograf Mitglied einer spezifischen Gruppe und ästhetischen Gemeinschaft wird, bleibt er dabei immer noch Hannes Schmid, der sich an seine eigene ästhetische Vision hält. (...) Die quasiethnologischen Bilder, die so entstehen, sind weder Schnappschüsse noch radikale Inszenierungen. Sie sind vielmehr situative Arrangements von Realitat im entscheidenden Augenblick, am richtigen Ort, mit den richtigen Objekten und Menschen".

Hannes Schmid

Der Schweizer Künstler Hannes Schmid (1946) ist vor allem für seine außergewöhnlichen Foto-Essays bekannt. Der 1946 geborene Schweizer wurde als Elektriker ausgebildet, fand aber auf einer Arbeitsreise in Südafrika seine wahre Berufung in der Fotografie. Weitgehend autodidaktisch, aber dennoch ein vollendeter Meister des Mediums, sind seine jahrzehntelangen Arbeiten unkonventionell und in verschiedenen Genres der Fotografie anerkannt.

Die Fotografie ist Hannes' Art, Zeugnis von seinem neugierigen Blick und seiner unerschütterlichen Entschlossenheit zu geben, die Wahrheit zu finden. Zu seinen bekanntesten Werken gehören der kultige Marlboro Man, Rockstars, For Gods Only und Human Currents, die in verschiedenen Galerien und Museen ausgestellt wurden. In den letzten Jahren hat er sich mit einer Vielzahl von Kunstformen auseinandergesetzt, um ein provokantes Werk zu schaffen, zu dem auch die Übertragung seines Marlboro Man auf die Leinwand und eine soziale Skulptur gehören, die in Kambodscha stattfindet.

Trotz verschiedener Nominierungen und Auszeichnungen (u.a. Ehrendoktorat der Universität Zürich) gehört Hannes zu den Künstlern, die über die Grenzen der traditionellen Fotografie hinausgehen. Seine Fotografien befinden sich in den Sammlungen der Private Basler Stiftung, der Fachstelle Kultur des Kantons Zürich, der Fotostiftung Schweiz, Winterthur, der Julius Bär Kunstsammlung in Zürich, des Museum Folkwang, Essen, der Sammlung Rainer-Marc Frey, Zürich, der Sammlung Per Gunnar Strømberg Rasmussen, Bergen, Norwegen und anderen.

Michail Romadin

Mikhail Romadin (1940 - 2012) war ein Maler, Film-Art Director und Buchillustrator. Er wurde in der Sowjetunion geboren und lebte in den USA, Paris und Monaco, er war Ehrenbürger der Städte Fort Worth und Texarkana (USA).
Romadin wurde mit der Ehrendoktorwürde der Internationalen Akademie für zeitgenössische Kunst in Belgien AIAC ausgezeichnet und war Mitglied der Internationalen Kunstvereinigung (UNESCO).
Er arbeitete mit Legenden wie Andrej Tarkowskij, Michelangelo Antonioni und Tonino Guerra zusammen und war Produktionsdesigner für mehrere Filme und Bücher, darunter Tarkowskijs Film "Solaris" (1972) und "Andrej Rublew".

"Romadins Charakter ist verborgen, tief nach innen gezwungen. In seinen besten Werken kommt es oft vor, dass die äußeren Merkmale der kaum geordneten Dynamik und des Chaos, die man zunächst wahrnimmt, unmerklich in die Wertschätzung einer ruhigen und edlen Form übergehen, die still und einfach ist. In diesem Prinzip liegt meines Erachtens die höchste künstlerische Qualität." Andrey Tarkovsky

Romadins Werke wurden weltweit in über 300 Einzelausstellungen gezeigt. Die Werke von Mikhail Romadin befinden sich in den Sammlungen von Museen und Privatsammlungen weltweit. Um nur einige zu nennen: Die Staatliche Tretjakow-Galerie in Moskau, das Museum of Contemporary Art, Chicago, das Museum Ludwig in Köln, das Museum "Les Invalides" in Paris, die UNESCO-Sammlung in Paris, die Cartier-Stiftung in Paris, das Palais des Nations in Genf, die Sammlung der University of Maryland in Washington DC, das Zimmerli Art Museum in New Jersey, die Museen von Texas Fort Worth und Texarkana, das Museum Checkpoint Charlie in Berlin, das Museum Ludwig in Budapest, das Museum für Zeitgenössische Kunst in Sevilla und Privatsammlungen in aller Welt. Sein Gemälde "The Indifferent Spectators" wurde der UNO in Genf als Friedenssymbol geschenkt und war viele Jahre lang im Konferenzraum für Nuklearfragen im UNO-Palast in Genf ausgestellt.

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"ON THE MOVE" ist eine Zusammenarbeit mit der Röthlisberger Kollektion